Mittwoch, 10. Juni 2009

Auch gehört.


Heute morgen im Zug, irgendwo zwischen Winsen und Harburg (das Notebook und der Text unten waren da schon verstaut).

Und zwischen Harburg und Hauptbahnhof dann:

Letzte Fotos

In Niederschlesien, genauer gesagt auf der Tour von Breslau nach Bad Landeck, genauer gesagt an der polnisch-tschechischen Grenze, seufzte mein Fotoapparat mit einem letzten Zoom, den die vom Regen angegriffene Kamera ohne mein Zutun - einem Aufstöhnen gleich - durchführte, ihr Leben aus: ein Foto gönnte sie mir noch: das eben herangezoomte aufgelassene Zollgebäude:

Kurz davor hatte ich in das Regengrau hineinfotografiert.

Bald nach den Fotos ging es den steilen Berg hoch, über den man dann ins Glatzer Land gelangt; zweimal musste ich anhalten um zu pausieren, das Hochkurbeln zog schon ganz schön in den Schenkeln und ich wünschte mir ein, zwei, drei Gänge mehr zum Runterschalten (evt. lohnt es, vorne ein zweites kleineres Kettenblatt zu montieren, auf das man dann die Kette jeweils vor so einem Anstieg - meinetwegen per Hand (ein Umwerfer ist nicht unbedingt nötig) - umlegen kann). In dem schönen Lądek-Zdrój hatte der Regen aufgehört und die Sonne kam heraus.

Am Abend vorher hatte ich noch ein paar Fotos in Breslau gemacht.

Vor dem Pavillon rechts wartete ein Junge mit einer Sonnenblume, er bemerkte aber, dass ich fotografieren wollte und verschwand schnell um die Ecke - recht hatte er!
Dann bekam ich ihn doch noch mal ... leider nur seinen Rücken und ohne Sonnenblume










Abends trank ich Zywiec in einer kubanischen Bar am Ring.


Musik jetzt gerade: Mike & Kate Westbrook - Shipwreck Blues: "Blow your whistle, Captain, so your men'll know what to do".

Hier hört man Bessie Smith:


Getröstet, merci.

Straßenfest vs Berlin-Hamburg und andere Entscheidungen

Lust hätte ich ja schon, meinen Berlin-Hamburg-Trip vom letztjährigen Juni



anlässlich der Hamburger Sternfahrt zu wiederholen, vor allem jetzt mit dem Fuego, das mir, wie mir der verregnete Pfingst-Ausflug nach Niederschlesien zeigte, sehr sehr viel Spaß macht, und von dem ich natürlich hoffe (und mir beweisen möchte), dass ich schneller bin als mit dem Azub.

An dem Wochenende steht aber auch das schwul-lesbische Straßenfest an, und genau so groß ist meine Lust, da einfach das WE zu vertändeln (und vielleicht LDL zu treffen und ein oder zwei Bier mit ihm trinken und dabei spüren, dass der Sommer vielleicht doch nicht so schlimm wird, und wenn nicht LDL dann irgendeinen anderen, es gibt doch genug! - Naja und am Ende schleicht man dann doch nur wieder verkatert nach Hause).

Unentschieden ist auch wo viertelnachvier seinen Urlaub verfährt, Ideen bisher:
- Rumänien - verworfen wegen Berichten über rücksichtslosen motorisierten Verkehr und fehlender Radmitnahme-Möglichkeiten in der rumänischen Bahn

- alternativ: eine Karpatentour (Polen, [Ukraine?], Rumänien, Slovakei oder so ...)

- Teilnahme am HPV-Treffen in Leer und anschließend Tour Niederlande, Südwesten Großbritannien und Irland - Problem auch hier das Nachhause-Kommen mit der Bahn,

- eine Tour von Cornwall nach Schottland (da gibt es einen schönen Reisebericht zu im Netz)

- oder lieber was Südliches mit Meer, Balkan vielleicht, in Kärnten starten, Slowenien, entlang der Adria nach Albanien runter und dann zurück irgendwie über Italien (wo man Räder in der Bahn ja ganz gut transportieren kann).

Befindlichkeiten

Stress mit Arbeit bewirkt leider eine Lektürepause; in den ICE-Auszeiten muss nun also das doofe Notebook aufgeklappt und die kostbare Zeit mit irgendwelchem Scheiß verplembert werden. In den Goetz habe ich deshalb in den letzten zehn Tagen nur einmal, nachts, als irgendsoeine Angst-Attacke den Schlaf in ihren Abwärtsstrudeln mit sich riss, reingeschaut (statt 'nen Strick zu suchen); aber gelesen habe ich eigentlich nicht, nur geblättert und mir einige der Collagen angeschaut und Tee getrunken und abgewartet, bis es vorbeigeht. Es ging dann vorbei, und ich habe Kronos beiseite gelegt und das Licht gelöscht (nebenher hatte ich übrigens seit Jahren mal wieder Fritz eingeschaltet und Reste von einem Blue Moon gehört und mich dabei trotz allem doch darüber gefreut).

Und das steht dann auch wohl auch fest: dieser Sommer wird wohl - genau wie die 130000 anderen zuvor - alleine, einsam und unberührt über die Jahresbühne gestemmt werden müssen. Viertelnachvier, der Nachtweiner, klagt! Viertelnachvier ist ja die ödeste all dieser Tages-, Nacht- und Jahreszeiten.

Im Briefkasten aber einige tröstende Bücher: Wilfried F. Schöllers Buch zu der Ausstellung über Fichte/Mau in Hamburg vor einigen Jahren mit einigen sehr schönen Fotos und Faksimiles, Phonon von Dietmar Dath, das Holzschiff von Hans-Henny Jahnn und das Schernikau-Buch von Matthias Frings.