Montag, 18. Mai 2009

Hellblau Nachtrag

Ein schöner Zufall, der prima zu dem Meinecke-Buch passt: heute lese ich, dass René Pollesch sein neuestes Stück in Stuttgart uraufgeführt hat, es hat einen typisch lustigen Pollesch-Titel "Wenn die Schauspieler mal einen freien Abend haben wollen, übernimmt Hedley Lamarr". Hedy Lamarr übernimmt aber nicht, so die FR:

"Immer wieder bildet sich ein seltsamer Chor, der sich Hedley Lamarr nennt, was nichts mit der berühmten Hollywooddiva und Erfinderin aus den vierziger Jahren zu tun hat."

Die andere Frankfurter Zeitung kann immerhin einen - naja vielleicht doch etwas hergeholten Bezug - erkennen:

"Hedy Lamarr, in die Filmgeschichte vor allem durch ihre Nacktrolle in „Ekstase“ eingegangen, arbeitete nach ihrem Scheitern als Hollywood-Diva als superkluge Hobbyingenieurin an der Entwicklung funkferngesteuerter Torpedos. Hedley Lamarr ist ein solcher Torpedo: ein Schauspielerkollektiv, das das alte Theater in die Luft sprengen will, indem es aus Solidarität und Liebe zum Beruf einspringt, wenn Kollegen sich mal einen freien Abend gönnen wollen."

Und warum Meinecke? Genau, sein nicht Schauspieler- sondern Schreiberkollektiv erzählt in Hellblau unter anderem auch von diesem sehr ungewöhnlichen Leben, das Hedy Lamarr geführt hat - Schnittpunkt zu seinem Stoff ist hier ebenso die Torpedoerfindung, die, wäre sie noch während des zweiten Weltkrieges umgesetzt worden, möglicherweise die Nazi-U-Boote vor der amerikanischen Küste hätte früher stoppen konnen.

Nach Stuttgart guckt das Feuilleton aber nicht deswegen, sondern weil Harald Schmidt dort mit- (oder gegenan-?) spielt.

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